Großer böser Wolf
Montag, 12. März 2012
Wärter
Du warst mir das Liebste auf der Welt. Durch dich konnte ich sprechen und frei sein. Doch jetzt-
„Sprichst du nun auch von mir als sei ich tot?“, fragt ER.
Langsam drehe ich mich um. Da steht er, hinter Eisen und durchbohrt mich, mit seinen eisblauen Augen.
„Nein.“, antworte ich. Ich lüge ihn an. Aber das weiß er, noch bevor ich es ausgesprochen habe.
„Lügner.“ Ein leises Knurren entwischt seiner Kehle. Seine bleichen Hände umklammern das Gitter des Käfigs, in den ich ihn gesperrt hatte.
Um uns herum ist es still. Und dunkel.
Man sieht kaum etwas, nur Ihn. Wie er da steht, die Lippen halb geöffnet, der Blick starr auf mich gerichtet, sein Atem in weißen Schwaden aufsteigend, so kalt ist es hier.
„Was tust du da?“, fragt er.
„Ich mache meine Lügen zu Wahrheiten.“, erkläre ich.
Er verzieht das Gesicht.
„Bist du bekloppt?!“
Ich bleibe ruhig, kann das Herzrasen jedoch nicht verhindern.
Ich antworte nicht.
„Glaubst etwa ich hab das gern getan?! Glaubst du etwa ich hab das aus SPAß gemacht?!“
Langsam wird er immer lauter, ich versuche ruhig zu bleiben.
„Nein.“, antworte ich. Er weiß dass das stimmt.
Er braucht mich nicht zu fragen, er weiß es.
„Liam hasst Leute, die so sein wollen wie jemand anderes.“, versucht er mich zu überzeugen.
„Aber du bist niemand anderes. Und ich will nicht sein wie du. Das kann ich nicht. Ich will nur meine Lügen ungeschehen machen.“
Was tue ich hier?!! Ich verteidige mich, vor mir selbst?!
„ICH BIN NICHT DU! Und du bist nicht ich…“, schreit er plötzlich.
Das hat er noch nie gesagt.
So was hat er noch nie behauptet.
Sonst war er immer für mich da…
Einatmen.
Sein Blick brennt sich in meinen.
Ausatmen.
Langsam wiederholt er es.
Einatmen.
„Du bist nicht ich.“
Ausatmen.
Ich kann nicht mehr stehen.
Das Eisen zwischen seinen Händen verflüssigt sich, rinnt ihm durch die Finger. Langsam tropft es von der Decke auf seinen Kopf und seinen Rücken. Alles zerfließt, bis vom Käfig nichts mehr übrig ist.
Nun kann er sich wieder frei bewegen.
Ich höre seine Schritte, er geht an mir vorbei, lässt mich zurück.
„Du warst mir das Liebste auf der Welt. Durch dich konnte ich sprechen und frei sein.

Doch jetzt bist du mein Wärter.“

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Samstag, 10. März 2012
Herzklopfen
Ich fühl mich gerade gar nicht gut.
Mein Herz klopft so laut und schnell, als würde es mich anschreien.
Mir ist schrecklich warm und dann wieder kalt, mein Kopf platzt.
Er spricht nicht mehr., flüstert er.
Mir schwirren ihre Worte durch den Kopf, während mein Herz weiter schreit.

"An wen denkst du?", fragt mich eine Stimme und ich drehe mich um.
Da steht er, im Schnee und sieht zu mir herüber.
"Das weißt du doch.", antworte ich.
Er schmunzelt, nur um dann sofort wieder das Gesicht zu verziehen.
Er wirkt gequält.
"Kannst du ihn nicht dazu bringen wieder mit uns zu reden?", fragt er, ganz vorsichtig und unsicher.
"Ich tu ihm nur weh..."
Nun verzieht er das Gesicht, mit vor Wut brennenden Augen funkelt er mich an.
"Heul nicht rum."
"Das sagst du dauernd!"
"Ja, weil es unnötig ist!!"
Leben ist auch unnötig, will ich ihn anschreien.
Du bist doch tot!, will ich schreien.
Wieder ändert sich sein Gesicht, seine angespannten Schultern sinken und er wirkt verletzt.
"...ich bin nicht tot...", haucht er und sein Atem steigt in Form von kleinen Wolken auf...
"Ich bin doch du, oder nicht? Warum existiere ich dann?! Sprich mit mir!!! HÖR AUF MICH ZU IGNORIEREN!"
Ich kann ihm nicht mehr zuhören, drehe mich weg...
Schließe die Augen, vielleicht verschwindet er... einfach...
"LASS MICH NICHT ALLEIN!!", schreit er.
"Vergiss mich nicht! Ich bin doch nicht tot... schließ mich nicht ein."
Ich zucke zusammen.
"Schließ mich nicht wieder ein..."
Er wird leiser...
Mein Herz schreit mich an.
Es schreit, so schrecklich laut, dass es seine Worte übertönt.
Es schlägt schneller. Und schneller...
So schnell wie das eines Hasen... und noch schneller...
"Hilfe...", ist das letzte was ich höre....

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Donnerstag, 19. Januar 2012
Er lief davon
Als er erwachte schlief ich noch.
Er atmete so hektisch das das Bett leicht bebte und seine Augen sahen suchend ins Dunkel.
Es dauerte eine Weile, dann setzte er sich auf und griff nach etwas, dass neben seinem Bett auf dem Tisch lag. Ein Kattermesser.
Er hatte es da liegen wegen der Aquarellbilder. Die Blätter bekam man immer so schwer aus dem Block.
Von der Bewegung wurde ich wach. Ich grummelte kurz, es war noch dunkel und der Wecker hatte nicht geklingelt, aber er würde wohl gleich wieder aufstehen und sich was zu essen holen, dachte ich.
Ich drehte mich zu ihm um und öffnete die Augen. Da sah ich gerade noch wie er sich das Kattermesser in die Brust rammen wollte-
und schrie!
Das war es was ihn abhielt... mein Schrei...
Er hatte mich nicht bemerkt... dachte ich sei nicht da. Als er mich dann sah, ließ er das Messer fallen und fiel mir schluchzend um den Hals.
"Ich dachte du seist weg...", wimmerte er.
Ich wusste, er musste furchtbar geträumt haben... und nahm ihn in den Arm um ihn zu trösten.
"Ich bin noch da, keine Angst. Ich gehe nicht."

Es dauerte eine ganze Weile bis er einschlafen konnte, dann aber legte ich mich auch wieder hin.
Ich träumte auch.
Ich lief durch den Schnee, folgte Fußspuren. Menschlichen Fußspuren, war ganz aufgeregt.
Ein Tier lief hinter mir.
Ich kann nicht sagen was es war. Eine Mischung aus Hund und Katze, pechschwarz, mit hellen blauen Augen.
Auf einmal rannte es mir zwischen den Beinen durch und brachte mich zu Fall...


Als ich wieder aufsah war es weg...

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Dienstag, 25. Oktober 2011
Jemand sagt mal:
"Gott ist ein Komödiant der vor einem Puplikum spielt dass zu ängstlich zum lachen ist."

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