Großer böser Wolf
Samstag, 23. Juni 2012
Da regt sich etwas
Ich besuche ihn nur noch selten, weil er sich kaum meldet.
Mir scheint dass er mit jedem Tag einsamer wird, mit jedem Tag leiser, mein treuster Freund, mein Bruder, mein Ich.
Ich nehme es hin, ein wenig widerwillig, will ich doch eigentlich mal wieder mit ihm reden, wo meine Kleine so gern von ihm hört.
Er sitzt da, allein, im Schnee, zwischen den riesigen schwarzen Hunden, und erzählt ihnen Dinge von denen ich wohl eigentlich wissen sollte.
"Wo ist das Biest hin?", erhebt sich meine Stimme.
Ohne von den Hunden ab zu lassen, oder sich mir überhaupt zu zuwenden antwortet er:
"Es schläft."
"Wie lange noch?", erwiedere ich.
Er seufzt leise und dreht sein Gesicht zu mir. Zur gleichen Zeit wenden die 2 großen schwarzen Tiere ihre Köpfe in meine Richtung. Hunde, größer als ein Pferd.
"So lang bis du ihn weckst."
Sein Blick ist ernst und doch ruhig.
Es steckt auch keine hektik in seiner Stimme, keine Anspannung, er ist vollkommen ruhig.
"Wann wird das sein?"
Er schmunzelt.
"Du vermisst ihn?"
"Ja, natürlich...", antworte ich und schaue leicht beschämt zu Boden.

Da durchzuckt es uns beide und ich kann ihn sehen.




Er ist in dem Verließ dass er einst für mich baute, angekettet, halb nackt und gebadet in seinem eigenen Blut.
Ich kann ihn sehen wie kraftlos er da in seinen Ketten hängt, die Augen geschlossen und ich komme immer näher... betrachte sein schönes Gesicht, einige schwarze Stränen fallen ihm in die Stirn... er scheint zu schlafen.
Gerade will ich wieder gehen, da-


Öffnet er die Augen...


...und sieht mich mit seinen blutrünstigen roten Augen an. Er grinst sein altbekanntes Grinsen.
Ich muss fast lachen, so überkommt mich die Freude und ich grinse breit zurück.
"Ich hab dich vermisst, alter Freund.", begrüße ich ihn.
"Ich weiß.", antwortet er, mit derselben Stimme wie mein treuer Freund.
Das gleiche Gesicht, die gleiche Stimme, der gleiche Körper, das gleiche Grinsen. Fast der Gleiche.
Sie waren beide bereits von Anfang an da.
Ich drehe mich um und sehe wie der treue Freund herunter kommt.
"Jake", grinst die Stimme hinter mir.
Jake begrüßt ihn mit einem Nicken.
Ich stehe noch ganz nah an dem Biest und wende mich wieder ihm zu.
Sein wilder Blick und das verzogene Grinsen trifft mich wie ein Schlag, er knurrt fast.
Seine Muskeln spannen sich an, er zerrt an der Kette, kann mich aber nicht einmal greifen.
"Mach mich los.", raunt er, keinen Widerspruch duldend.
"Noch nicht.", lächle ich sanft.

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