Großer böser Wolf |
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Donnerstag, 26. Juni 2014
Wenn Worte meine Sprache wären
big-bad-wolf, 21:57h
Die Tür zum Keller quietscht viel zu laut, als ich sie einen Spalt öffne um hinein zu sehen.
Es war lange nicht mehr so laut hier unten. Plötzlich ist sein Gesicht direkt vor meinen Augen und er schreit mich an, das Maul weit aufgerissen so dass ich seine Raubtierzähne sehen kann. Nach Luft schnappend schrecke ich zurück und schließe schnell wieder die Tür. Heftig atmend drücke ich mich dagegen, aus Angst sie könnte aufspringen und er würde mich zerfleischen. Mit zitternden Händen schaue ich wieder auf mein Handy, auf der ihre Aufforderung steht. "Frag ihn.", steht da. "Ich kann nicht.", schreibe ich zurück. Ich habe zu große Angst. Angst vor ihm. Selbst wenn ich ihn frage, ich weiß, er wird mir nicht antworten, denn er hat seine Worte verloren und schreit nur noch herum. Aber so war er schon immer. Etwas fliegt gegen die Tür und ich zucke wieder heftig zusammen, zwinge mich nicht zu weinen. Nicht jetzt. Nicht hier. Tief ein und ausatmen. Noch einmal. So ist es gut. Der Lärm hinter der Tür erinnert mich an ein wildes Tier. Schlimmer als ein wildes Tier. Seine Zerstörungswut ist förmlich greifbar, sie schnürt mir die Kehle zu. Ich höre wie seine Fäuste und sein Kopf gegen die Tür knallen und sie aufzubrechen versuchen. "ICH HASSE DICH!!!", schreit er, als wären es die einzigen Worte die er kennt. Deren Bedeutung er überhaupt kennen müsste. Wieder schlägt sein Kopf gegen die Eisentür und seine Krallen schaben daran. Jetzt weine ich wirklich und sacke zitternd an der Tür hinab, da meine Beine mich nicht mehr tragen wollen. Sein schnaufen kann ich immernoch hören. Es ist unerträglich. Wieder ein Brüllen, als wäre er angeschossen worden. Er klingt nicht einmal mehr wie ein Mensch. Ich kotze neben mich, die Hände auf den Magen gedrückt. Ich komm einfach nicht mehr auf die Beine, ich kann nicht mehr davon laufen. Mir wird schwindelig. Der Lärm wird leiser. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es wieder still und ich öffne vorsichtig die Tür, aber nur einen winzigen Spalt breit. Er ist weg. Der Raum ist verwüstet, sein Thron auseinander genommen und die Leichenteile überall verstreut. Blut. Frisches Blut klebt an den Wänden. Kratzspuren und Erbrochenes zieren sie. Aber er, er ist weg. Hoffentlich für eine längere Zeit wieder. ... link (0 Kommentare) ... comment Mittwoch, 25. Juni 2014
Zwei Seelen
big-bad-wolf, 17:00h
Ok, dumm gelaufen.
Theoretisch, könnte man diesen Blog, auf dem ich mich immer seltener melde, ja auch umbenennen. Irgendwas, das auf die zwei Persönlichkeiten hinweist. Obwohl, das wäre ja auch irgendwie langweilig, oder? ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 27. Mai 2014
Der Künstler
big-bad-wolf, 00:11h
Der Morgen kam bereits viel zu früh. Es war 3 Uhr, um genau zu sein, als ich mit Atemnot und schmerzhaft verkrampften Gliedern aufwachte.
Der Raum war dunkel, in dem ich lag. Ich konnte es nicht als "mein Zimmer" betrachten. Dafür war es zu leer. Zu leer für mich, obwohl es bis unter die Decke vollgestopft war, mit Leinwänden, bemalt und zerrissen, mit Farbtuben und -Eimern, mit Pinseln, Bleistiften und Tusche und jeder Menge Papier unter dreckigen T-Shirts, Hosen und Socken verteilt. Auf dem Fensterbrett stapelten sich Kaffeebecher und die Scheibe war mit einer dicken Staubschicht bedeckt, welche das Licht aussperrte. Lediglich vereinzelte Wischspuren verrieten, dass ich ab und zu hinaus sah. Doch jedes Mal wendete ich mich wieder enttäuscht ab, zeigte es mir doch nicht, was ich erhofft hatte. Keine Felder, keine Sterne, nur die niemals schlafende Stadt, welche mir zuflüsterte in ihren Straßen verschwinden zu können. Ich klaubte wahllos T-Shirt und Hose vom Boden auf und zog sie an. Die Hose hatte eine Loch im linken Knie und das T-Shirt zierten zwei große blaue Farbflecken auf Brust und Schulter. Als wäre ich in Eile nahm ich mir Zigaretten und Haustürschlüssel vom kleinen Tischchen neben der Haustür und verschwand hinaus in die kühle Nacht. In der Ferne konnte man die Sirenen der Krankenwagen hören, wie sie wohl zu spät kommen würden, während ich, fast schon zu ruhig, meine erste Zigarette ansteckte. Ich bekam eine leichte Gänsehaut auf den Oberarmen, was mich nach und nach wach werden ließ. Ich würde mir nachher einen Kaffee machen müssen, schlafen wollte ich diese Nacht nicht mehr. "Hast du zufällig eine Zigarette übrig?" Ich drehte mich um und entdeckte, etwa einen Kopf unter meinem Blickfeld, einen jungen Mann mit dunklen, vom Wind zerzausten, Haaren und fragenden Augen. Sein grüner Pullover schlackerte etwas an seinem Körper, doch es sah nicht so falsch aus wie man meinen mochte. Er wirkte irgendwie zierlich. Vielleicht war er ja noch zu jung zum rauchen, der Strick ist uns allen sicher, also fischte ich eine Zigarette aus meiner Schachtel und reichte sie ihm. "Wie heißt du?", fragte ich, mit noch rauer Stimme, als ich seine Kippe an machte. Vermutlich hatte ich die Nacht wieder geschrien. Na super, spätestens 9 Uhr würden die Nachbarn wieder vor der Tür stehen. "Patch.", nuschelte er am Zigarettenrauch vorbei. "Und du?" "Jake. Eigentlich Jakob." Er grinste, als ihm mein T-Shirt auffiel. Ich fühlte mich etwas fehl am Platz, ähnlich wie ein Nudist in einer katholischen Kirche. "Bist du Künstler?", fragte er. Ich stockte nicht lang genug, als ich nur "Ja." zurückgab. Ich hatte mich bisher nie selbst als solcher bezeichnet. Warum also jetzt? ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Letzte Aktualisierung: 2018.05.10, 00:51 status
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